Warum Nachhaltigkeit heute schon den Immobilienwert beeinflusst
Nachhaltigkeit ist längst mehr als nur ein Ideal. Sie wird zu einem handfesten Verkaufsfaktor, durch:
- steigende Energiekosten
- gesetzliche Anforderungen (z. B. GEG, EU-Taxonomie)
- geänderte Käufererwartungen, v. a. bei jüngeren Zielgruppen
Laut einer Umfrage von ImmoScout24 (2024) achten über 67 % der Kaufinteressenten mittlerweile bewusst auf nachhaltige Kriterien beim Immobilienkauf – darunter Energieeffizienz, ökologische Baustoffe oder Möglichkeiten zur Begrünung.
Besonders spannend: Die emotionale Komponente. Eine begrünte Fassade oder ein grün bepflanztes Dach signalisiert nicht nur Umweltbewusstsein, sondern sorgt für ein besseres Wohngefühl, ein gesünderes Mikroklima und eine optisch ansprechende Außenwirkung, die bei Besichtigungen oft den entscheidenden Unterschied macht.
Was versteht man unter „grüner Gebäudehülle“?
Unter dem Begriff „grüne Fassade“ oder „grüne Gebäudehülle“ versteht man bauliche Maßnahmen, die es Pflanzen ermöglichen, Teil der Außenhülle eines Gebäudes zu werden – mit dem Ziel, das Mikroklima zu verbessern, CO₂ zu reduzieren und Gebäude energetisch aufzuwerten.
Bekannte Systeme:
- Fassadenbegrünung mit Rankhilfen (z. B. Efeu, Wein, Clematis)
- Modulare Moos- oder Pflanzensysteme (z. B. Moosziegel, vertikale Gärten)
- Begrünte Dächer (extensiv oder intensiv bepflanzt)
- CO₂-aktive Baustoffe (z. B. Biokalk, Algenbeton, lebendige Ziegel)
Was bringen grüne Fassaden konkret?
Die Vorteile von begrünten Fassaden sind wissenschaftlich gut beleg, sowohl für die Umwelt als auch für den Immobilienverkauf.
Ein zentraler Aspekt ist die Feinstaubbindung: Studien zeigen, dass grüne Fassadenelemente – insbesondere Moosmodule, die Feinstaubbelastung in ihrer direkten Umgebung um bis zu 30 % reduzieren können. Gerade in städtischen Lagen sorgt das für spürbar bessere Luftqualität.
Auch bei der CO₂-Aufnahme leisten grüne Fassaden einen aktiven Beitrag. Moos wirkt als natürlicher CO₂-Speicher: Ein Moosmodul von 0,6 × 0,8 Metern kann jährlich etwa 1 Kilogramm CO₂ binden – das entspricht einem Wert von rund 2 kg CO₂ pro Quadratmeter und Jahr.
Darüber hinaus fungieren begrünte Fassaden als natürlicher Hitzeschutz. Durch die Verdunstungskälte und Beschattung können die Oberflächentemperaturen im Sommer um bis zu 4 Grad Celsius gesenkt werden – ein spürbarer Beitrag zum Innenraumklima, gerade bei hohen Temperaturen.
Auch die Gebäudesubstanz profitiert: Begrünungen schützen die Außenhülle vor UV-Strahlung, Temperaturschwankungen und Feuchtigkeit, was langfristig zur Werterhaltung beiträgt.
Nicht zuletzt spielt auch der optische Eindruck eine große Rolle. Eine gepflegte, begrünte Fassade wirkt modern, hochwertig und nachhaltig – das überzeugt viele Kaufinteressenten bereits beim ersten Blick. Besonders in urbanen Lagen oder bei sanierungsbedürftigen Objekten kann das ein echter Vorteil im Verkaufsprozess sein.
Diese Maßnahmen können Eigentümer auch in Deutschland umsetzen
Die gute Nachricht: Viele Begrünungsmaßnahmen lassen sich auch bei bestehenden Gebäuden realisieren – mit überschaubarem Aufwand.
1. Moosmodule oder Moosziegel
In Pilotprojekten (z. B. Respyre in Amsterdam, Mooswand Berlin) werden mineralische Trägerelemente mit Mooskulturen besiedelt, die ganz ohne Erde auskommen. In Deutschland gibt es erste Anbieter wie Green City Solutions mit mobilen Moosmodulen für Hauswände oder Innenhöfe.
Kosten (ca.): ab ca. 500–1000 €/m² (inkl. Technik)
Verkaufsvorteil: Innovationsfaktor, Klimaschutz, Optik
2. Klassische Fassadenbegrünung
Einfach umzusetzen mit Kletterpflanzen und Rankhilfen. Besonders effektiv bei Süd- und Westfassaden. Förderfähig in vielen Städten!
Kosten (ca.): 100–300 €/m²
Verkaufsvorteil: naturnahes Wohngefühl, Energieeinsparung im Sommer
3. Gründächer
Schon eine extensive Begrünung mit Sedum-Pflanzen verbessert die Wärmedämmung, senkt Regenwassergebühren und steigert die Aufenthaltsqualität.
Kosten (ca.): 40–120 €/m²
Verkaufsvorteil: Dachnutzung, energetischer Bonus, Städtebaupunkt
4. Biobasierte Fassadenplatten
Neue Entwicklungen wie Holzfaserelemente, Hanfplatten oder atmungsaktive Tonziegel kombinieren Design mit Ökologie.
Kosten (ca.): ab 90 €/m² (zzgl. Montage)
Verkaufsvorteil: CO₂-Bilanz, EU-Taxonomie-konform, modern & sichtbar nachhaltig
Was bedeutet das für den Immobilienverkauf?
Je knapper die energetisch und ökologisch optimierten Gebäude werden, desto größer wird ihr Vorteil am Markt. Begrünte oder biobasierte Elemente können…
- eine Immobilie optisch deutlich aufwerten
- die Aufenthaltsqualität sichtbar verbessern
- die Energieeffizienzklasse positiv beeinflussen
- bei urbanen Käufern und jungen Familien punkten
TAURIBA beobachtet: Gerade in dicht besiedelten Gebieten fragen immer mehr Käufer nach grünen Lösungen und nachhaltigen Materialien – nicht nur bei Neubauten, sondern auch im Bestand.
Was lernen wir daraus?
Gebäude, die CO₂ aufnehmen, Luft reinigen und sich selbst kühlen – das ist keine Utopie mehr, sondern ein realistischer Weg in die Zukunft. Eigentümer, die frühzeitig in Begrünung, lebendige Fassaden oder biobasierte Materialien investieren, schaffen nicht nur ökologischen Mehrwert – sondern steigern langfristig auch die Verkaufschancen ihrer Immobilie.
Bei TAURIBA helfen wir Ihnen, nachhaltige Maßnahmen sichtbar zu machen – und als strategischen Vorteil beim Verkauf zu nutzen.