Was bedeutet Energieeffizienzklasse G überhaupt?
Die Energieeffizienzklassen von Immobilien reichen von A+ (sehr gut) bis H (sehr schlecht). Sie beruhen auf dem Endenergiebedarf (bei Bedarfsausweisen) oder dem Endenergieverbrauch (bei Verbrauchsausweisen), angegeben in kWh/m²a. Klasse G umfasst in der Regel Immobilien mit einem Energieverbrauch zwischen 201 und 250 kWh/m²a.
Solche Häuser oder Wohnungen sind oft:
- unsaniert oder nur teilweise modernisiert
- vor 1978 erbaut (vor der ersten Wärmeschutzverordnung)
- mit veralteten Heizungen, Fenstern oder ungedämmten Fassaden ausgestattet
Wichtig: Klasse G bedeutet nicht automatisch Baufälligkeit, sondern oft handelt es sich um solide Objekte mit Potenzial.
Warum Käufer trotzdem Interesse haben – wenn man es richtig angeht
Trotz schlechter Energiebilanz können sich Immobilien mit Klasse G gut verkaufen, wenn folgende Faktoren zusammenkommen:
1. Lage schlägt Technik
In gefragten Wohnlagen (z. B. Innenstadt, beliebte Vororte, Wasserlage etc.) achten Käufer oft weniger auf die Klasse – sie kaufen Lage, nicht Label.
2. Preis und Potenzial passen
Wenn der Angebotspreis Modernisierungsbedarf realistisch einpreist und/oder die Immobilie Raum für Gestaltung lässt (z. B. Ausbaureserve, große Grundstücke), bleibt das Objekt attraktiv.
3. Käufer mit Renovierungsfreude
Viele Käufer – vor allem Familien und handwerklich geschickte Paare – suchen bewusst sanierungsfähige Häuser, um diese nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und Fördermittel zu nutzen.
Diese 5 Strategien helfen beim Verkauf mit Klasse G
1. Transparenz statt Beschönigung
Verschweigen Sie keine Mängel, sondern zeigen Sie offen auf, was konkret verbessert werden könnte. Käufer wissen dann, worauf sie sich einlassen und werten Offenheit positiv.
Tipp: Listen Sie im Exposé typische Maßnahmen wie Dämmung, Fenster, Heizung und geben Sie grobe Richtwerte oder bereits eingeholte Angebote an.
2. Zielgruppe richtig wählen
Wer auf Effizienzklasse A besteht, ist nicht Ihre Zielgruppe. Sprechen Sie stattdessen gezielt Menschen an, die...
- ein Objekt zur Modernisierung suchen
- in Eigenleistung sanieren möchten
- Förderungen oder KfW-Programme nutzen wollen
Diese Käufer reagieren oft offener auf niedrige Effizienzklassen – wenn der Rest (Lage, Substanz, Potenzial) stimmt.
3. Fördermöglichkeiten hervorheben
Gerade bei energetischer Sanierung gibt es zahlreiche staatliche Förderungen über KfW und BAFA (z. B. Heizungstausch, Dämmung, Fenstertausch).
Beispiel:
- Austausch Gasheizung gegen Wärmepumpe → Förderung bis zu 70 %
- Dämmung Außenwände → bis zu 15 % Investitionszuschuss
Tipp: Legen Sie dem Exposé z. B. eine PDF mit „Mögliche Förderungen“ bei – das schafft Klarheit und Vertrauen.
4. Home Staging statt Technikfokus
Ein frisches Erscheinungsbild kann psychologisch viel wettmachen. Käufer vergeben schlechte Energieklassen eher, wenn das Objekt emotional überzeugt.
Beispiele:
- Frisch gestrichene Wände, moderne Deko
- klare Raumaufteilung & Sauberkeit
- stimmige Außenwirkung trotz Sanierungsbedarf
5. Realistische Preisstrategie
Setzen Sie den Preis so an, dass Raum für geplante Modernisierung bleibt. Lassen Sie sich Ihre Immobilie professionell bewerten, damit Sie nicht zu hoch (Abschreckung) oder zu niedrig (Verlust) ansetzen.
Fazit zur Energieeffizienzklasse G:
Eine schlechte Energieeffizienzklasse ist kein Ausschlusskriterium, sondern ein Startpunkt für gezielte Verkaufsstrategien. Wer offen kommuniziert, die richtige Zielgruppe anspricht und den Preis realistisch gestaltet, kann auch mit Klasse G erfolgreich verkaufen.
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