Sanieren oder lassen?

Sanieren oder lassen? Wann sich Investitionen vor dem Immobilienverkauf wirklich lohnen

Eine echte Eigentümerfrage. Die Entscheidung ist gefallen: Die Immobilie soll verkauft werden. Doch bevor es losgeht, kommt fast immer dieselbe Überlegung: „Soll ich vorher noch etwas machen oder lieber nicht mehr investieren?“ Die Fenster sind in die Jahre gekommen. Das Bad stammt noch aus den 90ern. Und der Keller? Naja. Was auf den ersten Blick nach einer überschaubaren Renovierung aussieht, kann schnell viel Geld kosten und am Ende doch wenig bringen. Oder eben das Gegenteil: Wer gezielt investiert, kann den Verkaufspreis spürbar steigern – und gleichzeitig die Zielgruppe besser erreichen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann sich Maßnahmen vor dem Verkauf wirklich lohnen und wann Sie Ihr Geld lieber behalten sollten.
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Das Dilemma der Eigentümer: Investieren oder nicht?

Viele Eigentümer stecken gedanklich zwischen zwei Polen:

  • „Ich will nicht mehr viel reinstecken – das soll jemand anders modernisieren.“
  • „Aber wenn ich jetzt nichts mache, bekomme ich vielleicht viel weniger…“

Der Fehler liegt oft im Schwarz-Weiß-Denken. Denn nicht jede Investition ist gleich sinnvoll. Und nicht jede Zielgruppe erwartet ein topmodernes Zuhause. Wer hingegen strategisch investiert, kann mit überschaubarem Aufwand die Wirkung beim Verkauf deutlich

 

Die goldene Regel: Nur dort investieren, wo es Aussicht auf Rendite gibt

Verkaufen ist kein Sanierungsprojekt.
Deshalb lautet die wichtigste Regel: Nur Maßnahmen, die sich sichtbar oder rechnerisch auszahlen, lohnen sich. Alles andere? Spart sich besser der Käufer – und Sie sich selbst den Aufwand.

 

Diese Maßnahmen lohnen sich fast immer

1. Entrümpeln & neutralisieren

Kosten: ab 0 €, maximal ein Wochenende
Wirkung: sofortige Aufwertung des Raumgefühls, bessere Fotos, bessere Orientierung für Käufer

Warum es wirkt: Interessenten suchen nicht Ihre Geschichte – sie suchen Raum für ihre eigene. Je leerer, klarer und heller, desto besser können sie sich selbst vorstellen, dort zu wohnen.

 

2. Kleine kosmetische Reparaturen

Kosten: 500–2.000 €, je nach Aufwand
Wirkung: Entschärft das „Renovierungsbedürftig“-Signal. Macht aus einem Problemhaus ein gepflegtes Objekt mit Potenzial.

Typisch sinnvoll: Löcher zuspachteln, lose Fliesen fixieren, Silikonfugen erneuern, quietschende Türen ölen.

 

3. Beleuchtung & Lichtführung verbessern

Kosten: 200–800 €
Wirkung: Räume wirken größer, moderner und freundlicher, besonders wichtig in Altbauten oder bei Dämmerungsbesichtigungen.

Tipp: Warmweißes Licht, gleichmäßige Ausleuchtung, Tageslicht maximieren.

 

4. Bad & Küche minimal auffrischen

Kosten: 300–2.500 €, je nach Maßnahme
Wirkung: Der Raum bleibt alt – aber sauber, ordentlich und einladend.

Was Käufer sehen: Neue Armaturen, saubere Fugen, neue WC-Brille, moderne Handtuchhalter = „hier wurde sich gekümmert“.

 

Diese Maßnahmen sind oft überflüssig oder sogar kontraproduktiv

🚫 Komplettsanierung kurz vor dem Verkauf

Warum nicht? Käufer wollen häufig selbst mitgestalten – und zahlen ungern den Aufpreis für Maßnahmen, die nicht ihren Stil treffen. Außerdem: Was teuer war, heißt nicht automatisch, dass es mehr bringt.

 

🚫 Aufwendige Einbauküche neu anschaffen

Warum nicht? Küchen sind Geschmackssache – und die wenigsten Käufer zahlen dafür mehr. Im Zweifel lieber günstig neutralisieren (neue Griffe, saubere Fronten) als neu kaufen.

 

🚫 Solide, aber teure Dämmmaßnahmen

Warum nicht? Die Investition (z. B. 25.000 € für Fassadendämmung) lässt sich oft nicht 1:1 im Verkaufspreis abbilden. Besser: Das Thema offen ansprechen und in die Preisfindung einkalkulieren.

 

Die 3 Fragen, die Ihnen die Entscheidung erleichtern

1. Wird mein Objekt dadurch deutlich attraktiver für meine Zielgruppe?

Familien achten auf Zustand der Böden und Bäder. Investoren weniger – sie rechnen anders.

2. Kann ich den Aufwand überschaubar halten – finanziell und zeitlich?

Wenn der Handwerker drei Monate Vorlauf hat, lohnt es sich vielleicht nicht mehr.

3. Würde ich bei einem fremden Objekt selbst dafür mehr zahlen?

Klingt banal – ist aber ein exzellenter Filter.

 

TAURIBA-Tipp: Preisgestaltung schlägt Maßband

Am Ende ist eine realistische Preisstrategie oft mehr wert als jeder Eimer Farbe.
Wir bei TAURIBA empfehlen Eigentümern deshalb, nicht sofort zu renovieren, sondern zuerst zu bewerten:

  • Wer ist die wahrscheinlichste Zielgruppe?
  • Was sind Schwachstellen – und was echte Verkaufsargumente?
  • Welche Investition bringt Rendite – und welche nicht?

Mit dieser Basis können wir gemeinsam entscheiden, ob kleine Maßnahmen den Verkauf ankurbeln oder ob Offenheit und Klarheit der bessere Weg sind.

 

Unser Fazit

Ein Immobilienverkauf ist kein Heimwerkerwettbewerb, sondern eine strategische Entscheidung.
Die richtigen Maßnahmen vor dem Verkauf sind nicht zwangsläufig die teuersten, sondern die mit dem größten psychologischen Effekt beim Käufer. Wer gezielt aufräumt, kleine Mängel beseitigt und Licht ins Dunkel bringt, kann deutlich mehr aus dem Verkauf herausholen – ohne sich in unnötige Sanierungsprojekte zu verrennen.

Und manchmal? Reicht ein ehrlicher Grundriss und ein guter Makler.

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