Alles was du bei einer geerbten Immobilie wissen solltest

Was tun mit geerbten Immobilien

Hast du eine Immobilie geerbt, so kommen auf dich neue Herausforderungen hinzu. Neben den Vorteilen, die in Zusammenhang mit dem Immobilienbesitz stehen, ergeben sich ebenso Hürden, die es zu meistern gilt.
...
min Lesezeit
Teilen via

Damit die Vorteile für dich überwiegen, solltest du dich eingehend mit der Thematik befassen. Auf diese Weise kannst du ergründen, inwieweit du das Erbe antreten möchtest oder es ablehnen möchtest. Schließlich kann die Erbnachfolge negative Konsequenzen nach sich ziehen. Neben der Möglichkeit, Vermögen vererbt zu bekommen, ist es ebenso gängige Praxis, dass Schulden vererbt werden.

Folglich solltest du dir Zeit lassen, wenn es um die Entscheidungsfindung geht. Lese weiter, um mehr zu erfahren. Mit dem richtigen Wissen kannst du dich bestens vorbereiten und eine Entscheidung treffen, die deinen Interessen entsprichst.

Immobilie geerbt: verkaufen, vermieten oder selber nutzen?

Im Zuge des Erbes stehst du vor einer wichtigen Entscheidung. Es gilt zu ergründen, wie du mit dem Vermögen bzw. mit der Immobilie umgehen möchtest. Es gibt grundsätzlich kein Richtig oder Falsch. Denn es ist eine persönliche Entscheidung, die es zu treffen gilt, unter Berücksichtigung den eigenen Bedürfnissen. Nachfolgend erfährst du die Vor- und Nachteile der jeweiligen Vorgehensweisen.

Bei einem Verkauf profitierst du von der finanziellen Freiheit, die sich aus einem erfolgreichen Verkauf ergibt. Du kannst das Geld dafür nutzen, um dich selbst zu verwirklichen. Dies kann eine Weltreise sein, die Investition in Wertpapiere bis hin der Kauf eines Autos. Trittst du zudem in Kooperation mit einem Immobilienmakler, dann erzielst marktgerechte Verkaufspreise.

Dennoch können sich auch Nachteile ergeben. Immobilienbesitzer können regelmäßige Einkünfte generieren. Hast du deine Immobilie verkauft, so kannst du die Entscheidung nicht mehr rückgängig machen, sodass zusätzliche Einkünfte in Zukunft ausgeschlossen sind.

Schließlich kannst du die Immobilie an andere vermieten. Du schaffst dir auf diese Weise langfristig ein zusätzliches Einkommen schaffen, was deiner finanziellen Freiheit zugutekommen wird. Zudem kann es zu einer Wertsteigerung der Immobilie kommen, je nach Lage und Modernisierungsstand. Die Mietpreise können, unter Einbeziehung der Rechtslage, entsprechend angepasst werden. Ein Nachteil der Vermietung ist, dass du für Schäden und Probleme aufkommen musst. Du kannst dir jedoch Abhilfe verschaffen, indem du die Verwaltung einem Dienstleister für Immobilien überlässt.

Du hast die Möglichkeit, die Immobilie für den Eigenbedarf zu nutzen. In Anbetracht der Inflation und dem sinkenden Rentenniveau hast du eine krisensichere Wertanlage. Mit einer Immobilie kannst du dich vor Altersarmut schützen. Immobilien werden deshalb umgangssprachlich als Betongold deklariert. Eine Immobilie ist inflationssicher und geht mit geringen Risiken einher. Möglicher Nachteil: Ziehst du in die Immobilie ein, so bist du langfristig an einen Ort gebunden. Deshalb solltest du prüfen, inwieweit es für dich infrage kommt, am jeweiligen Ort langfristig zu bleiben.

Kostenfaktor bei vererbten Immobilien

Auch wenn Immobilien für finanzielle Freiheit stehen, so geht der Erwerb mit möglichen Zusatzkosten einher. Folglich solltest du dich mit den Kosten vertraut machen und entscheiden, inwieweit du bereit bist, diese zu tragen. Bei Immobilien spielt der Modernisierungsstand eine substanzielle Rolle. Modernisierungsmaßnahmen tragen dazu bei, dass der Wert einer Immobilie erhalten bleibt und im Idealfall gesteigert werden kann. Je nach Zustand der Immobilie können auf dich immense Kosten zukommen.

Die Kosten können nicht pauschalisiert wiedergegeben werden. Es gilt im Einzelfall, zu prüfen, wie der Zustand ist und wie hoch die Kosten sind. Bei älteren Immobilien, die vor Jahrzehnten modernisiert worden sind, können durchaus Kosten entstehen, die im vierstelligen Bereich liegen.

Jenseits von Modernisierungsmaßnahmen bist du ebenso in der Pflicht, die Kosten für Schäden zu tragen. Kommt es zu einem Rohrbruch und dergleichen, so musst du als Besitzer finanziell für die Schäden aufkommen. Deshalb solltest du abwägen, wie der Kosten-Nutzen-Faktor ist. Überwiegen für dich die Vorteile? Oder siehst du eher das finanzielle Risiko? Lasse dir Zeit und hole dir gegebenenfalls Expertenrat, um die richtige Entscheidung zu treffen.

Kostenfalle: verschuldete Immobilien

Du wirst nicht nur mit Modernisierungs- und Reparaturkosten konfrontiert. Im ungünstigsten Fall kommen noch Schulden hinzu, die du als Erbnachfolger zu tragen hast. Vermeide deshalb unbedingt voreiliges Handeln. Hast du das Erbe angetreten, so ist es im Nachhinein nur unter bestimmten Bedingungen möglich, das Erbe auszuschlagen.

In der Regel hast du sechs Wochen Zeit, ein angetretenes Erbe auszuschlagen. Dies ist dennoch an Bedingungen geknüpft bzw. es müssen Gründe vorliegen, die das Ausschlagen plausibel erscheinen lassen. Am besten ist es, wenn du dich im Vorhinein akribisch erkundigst, wie es um den Wert der Immobilie steht und inwieweit eine Überschuldung vorliegt.

Doch wie kannst du vorgehen, wenn du bereits das Erbe angetreten hast? Sofern die Frist von sechs Wochen nicht überschritten ist, solltest du dich mit einem Anwalt für Erbrecht in Verbindung setzen. Durch die Zusammenarbeit mit einem Anwalt hast du gute Chancen, dass du das Erbe im Nachgang ablehnen kannst. Ein Anwalt wird dir dabei helfen, entsprechende Anträge und Formulare zu erstellen, die benötigt werden. Du musst nahelegen, dass ein Irrtumsgrund vorliegt.

Wenn dein Antrag abgelehnt wird, bleibt dir als letzte Möglichkeit, auf die Verjährung zu setzen. Auch hier ist es wichtig, mit einem Anwalt für Erbrecht zu ergründen, ob eine Verjährung der Schulden vorliegt. Hiermit ist es möglich, dass du nicht auf den Schulden und Kosten sitzen bleibst, wenn du rechtmäßiger Erbe wirst.

Formale Angelegenheit klären: Änderungen im Grundbuch vornehmen lassen

Im Grundbuch sind wichtige Eckdaten verzeichnet, wenn es um den Besitz von Grundstücken und Immobilien geht. Einträge im Grundbuch geben darüber Auskunft, wie die Rechtslage ist. Das Grundbuch gibt wider, wer der rechtliche Eigentümer von Immobilien ist. Damit einhergehend sind die Schuldverhältnisse im Grundbucheintrag schriftlich hinterlegt.

Entscheidest du dich dafür, eine Immobilie als Erbe anzunehmen, dann solltest du dich im Grundbuch eintragen lassen. Denn du giltst erst als Besitzer, wenn eine Aktualisierung bzw. Änderung vorgenommen wird. Diesbezüglich kannst du dir Gebühren sparen, die im Normalfall für Änderungen anfallen. Werden die Änderungen in einem Zeitraum von zwei Jahren vorgenommen, dann profitierst du von der Gebührenfreiheit.

Abseits davon kannst du das Grundbuch dafür nutzen, um zu prüfen, ob das Erbe für dich mit Risiken verbunden ist. Als möglicher Erbe hast du das Recht, Einblicke in das Grundbuch zu bekommen. Anhand dessen kannst du einsehen, ob eine Verschuldung vorliegt. Hiermit kannst du genau prüfen, inwieweit es Sinn ergibt, das Erbe anzutreten oder abzulehnen.

Fazit

Ganz gleich, welche Intention du hast, lasse dir Zeit und setze dich bei Bedarf in Verbindung mit einem Experten. Dies kann ein Rechtsanwalt sein oder ein Immobilienmakler. Durch die Beratung und Zusammenarbeit mit einem fachlich geschulten Ansprechpartner kannst du präventiv vorgehen, um eine Überschuldung etc. zu vermeiden.


Das könnte Sie
auch interessieren

Bleiben Sie auf dem Laufenden

Erhalten Sie kostenlose Benachrichtigungen bei neuen Ratgebern.

Vielen Dank für deine Eintragung. Bestätige bitte deine E-Mail!
Oops! Deine Daten scheinen nicht zu stimmen. Bitte versuche es erneut!

Jetzt Kontakt aufnehmen

TAURIBA anrufen0800 388 77 33
Jetzt kostenfrei anrufen.
Schreibe TAURIBA eine Whatsapp
+49 (0) 1579 2467938
Schreiben Sie uns eine WhatsApp.
(Anklicken oder scannen)