Marktstruktur: Stabilität, Nachfrage, regionale Unterschiede
Österreich gilt traditionell als stabiler Immobilienmarkt mit hoher Eigentumsquote (ca. 50 %) und kontinuierlicher Nachfrage. Besonders Wien, Salzburg, Innsbruck und Graz ziehen aufgrund ihrer Wirtschaftskraft und Lebensqualität Investoren an.
Preise 2025:
- In Wien liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei ca. 5.500 bis 6.500 Euro (je nach Lage)
- Starke Nachfrage herrscht auch in Tourismusregionen wie Tirol und Vorarlberg
- Das Preiswachstum hat sich nach einem Höhenflug 2020–2022 inzwischen moderat stabilisiert
Chancen für deutsche Investoren: Rendite und Lebensqualität
Viele Deutsche kaufen in Österreich eine Immobilie als
- Kapitalanlage (Buy-to-let)
- Zweitwohnsitz oder Ferienwohnung
- Altersruhesitz mit Option auf späteren Umzug
Vorteile:
- Stabile Preise und Mieten
- Hoher Lebensstandard
- Österreichische Mietrechtslage ist teils vermieterfreundlicher
- Gute Nachfrage in Hotspots durch Studenten, Touristen, Zuzug aus dem Ausland
Beispiel: Eine zentral gelegene Wohnung in Graz bringt bei guter Vermietung eine Bruttorendite von ca. 3,5–4,5 %. In Ferienregionen ist kurzfristige Vermietung via Plattformen wie AirBnb möglich (mit Einschränkungen).
Wichtige Unterschiede zu Deutschland
1. Ausländerregelung beim Immobilienkauf
In vielen Bundesländern Österreichs gelten Einschränkungen für Ausländer – insbesondere beim Kauf von Zweitwohnsitzen oder Grundstücken.
Was gilt für Deutsche?
- EU-Bürger dürfen in der Regel problemlos Immobilien kaufen
- In Tirol und Vorarlberg ist der Zweitwohnsitzkauf oft genehmigungspflichtig oder gar untersagt
- Es gelten strenge Vorschriften für Freizeitwohnsitze – insbesondere in Tourismusregionen
2. Besteuerung & Nebenkosten
Die Nebenkosten beim Kauf sind in Österreich insgesamt höher:
- Grunderwerbsteuer: 3,5 %
- Grundbuch-Eintragsgebühr: 1,1 %
- Maklerprovision: bis zu 3 % zzgl. USt
- Notarkosten: variieren, aber oft 1–2 %
Vermietungseinkünfte müssen in Österreich versteuert werden, es besteht aber ein Doppelbesteuerungsabkommen mit Deutschland.
Ferienimmobilien & AirBnb: Attraktives Modell mit Auflagen
Gerade in Tirol, Salzburg oder Kärnten sind Ferienwohnungen beliebt. Die Vermietung an Touristen kann lukrativ sein, unterliegt aber Auflagen:
- Es braucht oft eine gewerbliche Genehmigung
- Nutzungsänderungen (von Dauer- zu Feriennutzung) sind genehmigungspflichtig
- In manchen Gemeinden gibt es AirBnb-Beschränkungen oder Verbote
Wer auf Nummer sicher gehen will, sollte vor dem Kauf die Widmung im Grundbuch prüfen und sich rechtlich beraten lassen.
Ausblick & Fazit: Österreich bleibt interessant, aber nicht ohne Hürden
2025 zeigt sich der österreichische Immobilienmarkt stabil, wachstumsstark in Nischen und attraktiv für langfristige Investitionen. Für deutsche Anleger ergeben sich vor allem Chancen in
- aufstrebenden Mittelstädten (z. B. Linz, Klagenfurt, Villach)
- touristischen Regionen (Ferienvermietung mit Genehmigung)
- Studentenstädten mit hoher Nachfrage nach WG-tauglichen Einheiten
Tipp: Wer gut plant, die lokalen Regeln kennt und eine Immobilie mit realistischem Mietpotenzial wählt, kann auch im Nachbarland erfolgreich investieren. Besonders mit professioneller Begleitung durch Makler oder Steuerberater mit Ländererfahrung lassen sich viele Risiken minimieren.